Meditation in der reinsten Form, ist ein natürlicher Zustand, dessen wir uns im Alltag jedoch nicht bewusst sind. Wenn du denkst, es ist ein esoterisch angehauchter Firlefanz von einer bestimmten Menschengruppe, dann liegst du komplett daneben. Sie hat längst den Weg ins Büro zu Krawattenträgern, Kostümträgerinnen und auch mitten in die Familien gefunden! Die Meditationspraxis ist eine Reihe von Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen. Deren Ziel ist es, einen Zustand innerer Ruhe und Stille zu erreichen. Diesen Zustand kannst du dir als gedankenlose Bewusstheit vorstellen, Gedankenlos deshalb, weil in diesem Zustand die Gedanken an Bedeutung verlieren. Sie sind im Hintergrund noch vorhanden, jedoch ohne Bedeutung.
Dies entlastet und entspannt ungemein. Dein Geist ist dabei wach und nimmt bewusst wahr, es ist kein Raum für destruktive und störende Gedanken vorhanden. Es ist die Befreiung von zwanghaftem Denken, was uns Erleichterung und Freiheit bringt. Denn unser Tag wird ununterbrochen vom Denken begleitet, welches uns in die Vergangenheit und die Zukunft führt. Dabei verpassen wir die Gegenwart und sind nicht vollkommen im Hier und Jetzt.
Es ist das Wichtigste im Leben eines Menschen, sich von destruktivem zwanghaften Denken zu befreien. Die Meditation ist ein wichtiges Mittel dabei. Der Zweck der Meditation dabei ist, die Ausrichtung auf ein Objekt zu richten, um alle anderen Anziehungspunkte auszublenden. Du kannst diesen Vorgang, als konzentriertes Kontrollieren betrachten. Dies sind einige Meditationstechniken:
- Die Atemmeditation (sehr effektiv und jederzeit einsetzbar)
- Die Konzentration auf ein Objekt (Kerze oder auf was immer du deine Aufmerksamkeit richtest)
- Das Zählen beim Atmen, oder zählen mit der Japa-Mala, einer Perlenkette mit 108 Perlen
- Das Mantra (Beständiges Wiederholen einer Wortfolge, wie Om, Liebe Frieden, Stille)
- Die Energiemeditation (Bewusstes lenken der Energie durch den Körper, oder zu den Chakren (wichtige Energiepunkte aus dem Kundalini-Yoga))
- Die Ausdehnungsmeditation (über das Spüren des weit Werdens, die Verbindung mit dem Unendlichen)
- Die Eigenschaftsmeditation (z.B. Geduld, Kraft, die Vorstellung über Situationen der Eigenschaft oder wiederholen z.B. Ich bin geduldig, ich bin kraftvoll)
Die nächste Stufe in der Meditationspraxis wird erreicht, indem man das Objekt fallen lässt, also die Idee fallen lässt, mit der Meditation ein Ziel zu erreichen. Denn dadurch erschaffen wir uns ein Ziel in der Zukunft, so können wir nicht die Gegenwart durchdringen und uns vollumfänglich als reines Bewusstsein wahrnehmen. Durch das Fixieren auf ein Ziel verfehlen wir das Jetzt. Das gebräuchliche gegenständliche Bewusstsein, die Beständigkeit der Konzentration führt zum räumlichen Bewusstsein. In diesem räumlichen Bewusstseinszustand bist du dir bewusst, dass du reines Bewusstsein bist, welches alles enthält. Du nimmst wahr, dass du im unendlichen Raum bist und gleichzeitig erkennst du, dass du der unendliche Raum selbst bist. Das macht dich frei, friedvoll und freudig. Die Meditationspraxis ist ein Mittel zum Zweck, um in dir das räumliche Bewusstsein zu erkennen. Dies geschieht nur, wenn du die Technik (Objekt Konzentration) nach einiger Zeit unbewusst fallen lässt, dies gelingt, indem du den Wunsch fallen lässt etwas tun zu müssen. Die wirkliche reine Meditation ist, wenn du die Technik fallen lässt und erkennst, dass du selbst das reine Bewusstsein bist. Die Gegenwärtigkeits-Praxis unterstützt dich dabei, du kannst sie ganz leicht in deinen Alltag integrieren. Durch die Minimeditation:
Komme mit deiner Aufmerksamkeit zu deiner Atmung. Atme ruhig ein und aus. Folge mit deiner Aufmerksamkeit nur deiner Atmung.
EINATMEN - AUSATMEN nichts anderes folgt deiner Aufmerksamkeit.
Ein bewusstes Einatmen und Ausatmen, ist wirkungsvoller als eine Stunde Objekt-Meditation. Es bedeutet mit seiner Aufmerksamkeit dem Einatmen und Ausatmen zu folgen. Es passiert das Öffnen vom räumlichen Bewusstsein. Ohne zu denken! Das Atmen hat keine Form, daher eignet es sich hervorragend für die Meditation.
Atem, erstaunlich wie das Wort Atman (Selbst) in Sanskrit, Ähnlichkeit mit dem deutschen Wort Atem hat …
Unsere innere Einstellung ist wichtig. Falsch ist zu glauben etwas tun zu müssen, um etwas zu erreichen. Wenn du dich hinsetzt und dir vornimmst, ich muss jetzt bewusst atmen, verhindert deine Willensanstrengung den Fluss. Lass dich atmen, also keine Aktivität durch dich. Die Meditation ist keine Aktivität um etwas zu bewirken. Es ist das Gegenteil, wir müssen uns nur bewusst werden, dass der Atem schon da ist. Er muss nicht erreicht werden. Der Zustand des Atmens ist schon da, wir müssen ihn nicht herstellen. Nur erkennen was schon hier ist. Dadurch verschwindet die Idee, dass wir etwas tun müssen. Sondern ein bewusstwerden, dass schon alles da ist. Man muss sich nur bewusst werden, dass der Atem schon da ist. Die Formlosigkeit des Atems unterstützt uns, das formlose Bewusstsein zu erkennen. Du bemerkst dadurch, dass du selbst das Bewusstsein bist. Zu wissen, dass du bewusst bist und gleichzeitig das Bewusstsein selbst.
Atme so viel wie möglich bewusst, während des täglichen Lebens! Warum ist das so wichtig?
Es versetzt dich direkt in das Jetzt und führt darüber zum räumlichen Bewusstsein, bei welchem das Denken in den Hintergrund gleitet. Also ein kleiner Trick, dem Gedankenkarussell zu entkommen. Wenn deine ganze Achtsamkeit beim Atmen verweilt, treten die Gedanken in den Hintergrund. Du entspannst und trittst in den unendlichen Raum. Also richte deine Aufmerksamkeit auf das Atmen, denn es hat keine Form. Gedanken sind immer an eine Form geknüpft. Die Atemmeditation hilft das Gegenwartsbewusstsein hervorzubringen, so denkst du nicht und bist in der Gegenwart, im Jetzt. Von dort aus kannst du in dein inneres im Körper gelangen, denn der Atmen fließt überall in den Körper hinein. Das Bewusstsein fließt mit dem Atem in den Körper. Verbinde deinen Atem und dein Bewusstsein miteinander und lenke es gezielt während der Meditation, durch deinen Körper. Das bringt dir tiefste Entspannung.
Ich hoffe, du hast nun eine gute Basis über die Meditation bekommen.
Bis bald eure Heike
Kommentar schreiben