Chandra Bhedana Atmung – Mondatmung
Chandra bedeutet im Sanskrit „Mond“ und Bhedana „durchdringen“ oder „hindurch gehen“. Diese Pranayama Technik weckt die weibliche Mondenergie und aktiviert das Ida Nadi. Du kannst die Übung gut im Sitzen auf einem Meditationskissen oder auf einem Stuhl ausführen.
Der Hintergrund:
In den yogischen Schriften findet sich die Lehre von den Nadis, den Energiekanälen, die den menschlichen Körper durchziehen. Die Yogis sprechen von 72000 Nadis.
Die drei wichtigsten sind:
Sushumna Nadi:
Dieser Energiekanal befindet sich in der Mitte und verläuft in der Wirbelsäule.
Ida Nadi:
Beginnt beim Muladhara-Chakra, verläuft links von der Wirbelsäule entlang, passiert das Ajna-Chakra zwischen den Augenbrauen, den linken Nasendurchgang und endet in der Mulde des linken Nasenflügels unterhalb des Nasenbeins. Streng genommen kreuzt Ida den zentral gelegenenen Nadi Sushumna mehrmals. Dies ist für praktische Zwecke aber nicht von Bedeutung. Ida herrscht über die linke Körperhälfte sowie die rechte Hirnhälfte. Dieser Energiekanal transportiert die Mondenergie, die weibliche Energie, die kühlende Kraft, der weiblichen, gefühlsbetonten Kraft. In der westlichen Psychologie wurde sie früher als „rechtshirnig“ bezeichnet. Ida, die Mondenergie entspricht dem Parasympathikus, der für Entspannung verantwortlich ist. Im Chinesischen wird diese Energie „Yin“ genannt, für Gefühl, Intuition, Kunst, Poesie, Annehmen, Verstehen, Ganzheitlichkeit.
Pingala Nadi:
ist Träger der Sonnenenergie, der männlichen, analysierenden, nach außen gehenden Kraft. Pingala Nadi beginnt ebenfalls im Muladhara-Chakra, verläuft rechts von der Wirbelsäule, geht durch das Ajna-Chakra zwischen den Augenbrauen, weiter durch den rechten Nasendurchgang und endet in der Mulde des rechten Nasenflügels unterhalb des Nasenbeins. Auch Pingala-Nadi kreuzt mehrmals die Sushumna und beherrscht die rechte Körperhälfte sowie die linke Hirnhälfte.
Sie transportiert die Sonnenenergie, die männliche Energie, die wärmende Kraft. Die Sonnenenergie entspricht dem Sympathikus, der für die Aktivierung zuständig ist. Sie ist verantwortlich für das, was man in der westlichen Psychologie als „linkshirnig“ bezeichnet hat, welches im Chinesischen „Yang“ genannt wird. Sie steht für Vernunft, logisches Denken, Analyse, Durchsetzungsvermögen, Spezialisierung.
So trägt jeder Mensch in sich männliche und weibliche Energien.
Ausführung:
halte die Hand im Vishnu-Mudra (Zeige- und Mittelfinger sind nach unten geklappt).
Daumen und Ringfinger verschließen bei der Atmung abwechselnd die Nasenlöcher.
Atme mit dem linken Nasenloch ein und halte das rechte Nasenloch mit dem Daumen verschlossen. Dadurch wird Ida Nadi, die Mondenergie geweckt.
Anschließend atme durch das rechte Nasenloch aus und halte das linke Nasenloch mit dem Ringfinger verschlossen.
Wenn du möchtest, kannst du nach dem Einatmen eine Atempause machen, bei der du beide Nasenlöcher verschließt. Wenn du sehr angespannt bist, dann lass die Atempause weg. Das setzt deinen Körper nur unnötig unter Stress.
Wirkung:
- beruhigt und entspannt das Nervensystem
- hilft beim Loslassen
- hilft gegen Nervosität und Reizbarkeit
- sie hat eine kühlende Wirkung
- unterstützt die Regeneration
- fördert die Intuition und geistigen Fähigkeiten
- hilft gegen Heißhunger Attacken
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